Was ist Osteopathie?
Eine häufig angeführte Definition/Erklärung ist u.a. die Folgende:
"Die Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche und manuelle Behandlungsmethode, in der die Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgt."
Im Anschluss an eine ausführliche Erhebung der aktuellen Beschwerden und Vorerkrankungen (Anamnese) erfolgt eine Untersuchung des gesamten Körpers. Regionen mit erhöhter Gewebespannung werden in weiterer Folge genauer im Hinblick auf vorliegende Blockaden oder Dysfunktionen untersucht und die gefundenen Restriktionen behandelt.
Die Osteopathie versucht über das einzelne Symptom hinaus Struktur- und Organsysteme miteinander zu verknüpfen. Wenn man sich vor Augen führt, dass Muskeln, Gelenke und Organe einschließlich Gehirn und Rückenmark von einer bindegewebige "Hülle" umgeben sind und diese fließend in weitere Strukturen übergehen, liegt Nahe, wie sich Probleme über fasziale Ketten fortsetzen können. Beinahe jede Struktur des Körpers benötigt eine entsprechende Versorgung über Blutgefäßen und Nerven. Strukturelle Fehlbelastungen/Asymmetrien können sich allein biomechanisch nach oben oder unten weiterleiten. Deswegen kann es sein, dass sich die Beschwerden/Schmerzen an einer anderen Stelle wiederfinden als der eigentliche Auslöser und diesen Zusammenhang möchte die Osteopathie finden und behandeln.
Durch Wiederherstellung der Beweglichkeit und Harmonisierung der Gewebespannung wird der Zu- und Abtransport von Flüssigkeiten, Nähr- und Abwehrstoffen verbessert und dadurch der Selbstheilungsprozess des Körpers optimiert.Auch wenn sich die osteopathische Diagnostik auf den Palpationsbefund, also das Tasten stützt, sind bei manchen Symptomkonstellationen schulmedizinische Diagnoseverfahren wie Labor und Bildgebung (Rö, MRT etc) notwendig/unabkömmlich und sollten vor einer osteopathische Behandlung eingeholt werden.
Teilbereiche der Osteopathie
In der Osteopathie kann man 3 große Bereiche definieren:
Parietale/strukturelle Osteopathie
Hier wird der Stütz- und Bewegungsapparat genauer betrachtet - Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien werden auf Bewegungsumfang und Blockade untersucht. Diese können manuell gelöst werden.
Vizerale Osteopathie
Es werden hier die Organe und die dazugehörigen Hüllen (u.a. Peritoneum, Pleura) hinsichtlich Beweglichkeit und möglichen Restriktionen untersucht.
Craniosacrale Osteopathie
Beinhaltet die Strukturen des Schädels bis zum Kreuzbein. Auch hier werden die einzelnen Strukturen auf Festigkeit/Beweglichkeit/Ausdruck untersucht.
Wie schon oben erwähnt gehen diese 3 Teilbereiche Hand in Hand. So kann es z.B. sein, dass eine viscerale Problematik sich über nervale Verbindungen durch Schmerzen im Bewegungsapparat bemerkbar macht. Deswegen wird der Körper bzw. der Mensch als "Ganzes" betrachtet und nicht auf einen Teilbereich oder ein Symptom reduziert, um so dem Ursprung der Beschwerden auf den Grund zu gehen.
Indikationen/ Anwendungsgebiete
Osteopathie kann bei vielen Krankheiten und Beschwerden (unterstützend) eingesetzt werden. Auszugsweise können hier Schmerzen oder Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule oder des Bewegungsapparates, (abgeklärte) Verletzungen, Kopfschmerzen, Kiefergelenksprobleme, Schwindel, Tinnitus, Fehlhaltungen/Haltungsasymmetrien, Verdauungs- oder Menstruationsbeschwerden, postoperativen Beschwerden/ Narben angeführt werden. Ebenso kann es hilfreich sein den Körper in der Schwangerschaft sowie nach der Geburt osteopathisch begleitet (ab dem 2. Trimenon).
Akute (bakterielle) Infekte oder frische Traumata, schwere internistische, rheumatische oder psychische Erkrankungen/Tumorerkrankungen gehören in erster Linie in die Hand des zugehörigen Facharztes.
Ablauf der osteopathischen Behandlung:
- Ausführliches Anamnesegespräch mit detaillierter Erhebung der Krankengeschichte
- Untersuchung und Behandlung
Es wird zumeist (zumind. bei der ersten Sitzung) der gesamte Körper durch Inspektion und Palpation (Tasten/Fühlen) untersucht und sozusagen „gescreent“, um so dysfunktionelle Bereiche bzw. Zonen mit erhöhter Spannung zu finden. Auffällige Bereich werden im Anschluss genauer untersucht und danach entsprechend behandelt.
Für die Untersuchung und Behandlung tragen sie vorzugsweise bequeme Kleidung und legen soweit möglich alle Schmuckstücke ab. Die Untersuchung findet für gewöhnlich in Unterwäsche statt.
Bei Ihrem Ersttermin bringen Sie bitte bereits vorhandene Befunde sowie Informationen über aktuelle Medikamente und Vorerkrankungen mit.
Dauer der Behandlung
Die Erstbehandlung dauert ca. 60 Minuten, Folgebehandlungen 45 Minuten.
Behandlungsintervall
Der Behandlungsabstand ist in der Regel zwischen 2-4 Wochen und richtet sich nach den jeweiligen Beschwerden.
Falls Sie einen Termin nicht wahrnehmen können, ersuche ich um rechtzeitige Absage (mind. 24 Std. vorher).
Kostenübernahme
Kosten für osteopathische Behandlungen werden seitens der gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich NICHT übernommen. Private Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten der osteopath. Behandlung je nach Vertrag (teilweise oder zur Gänze).
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